SILENIN / DER
WAHNSINN
REGIE: JAN SVANKMAJER
TSCHECHISCHE REPUBLIK, SLOWAKEI 2005
118 MIN / 35MM, FARBE, OMEU
Caligari: 10.04. / 20.00 Uhr (AUSSER KONKURRENZ)
REGIE:
Jan Svankmajer
BUCH:
Jan Svankmajer
nach Motiven von Edgar Allan Poe und Marquis de Sade
KAMERA:
Juraj Galvanek
AUSSTATTUNG:
Eva Svankmajerova
Jan Svankmajer
ANIMATION:
Martin Kublak
Bedrich Glaser
SCHNITT:
Marie Zemanova
MUSIK:
Ivo Spalj
PRODUZENT:
Jaromir Kallista
DARSTELLER:
Jan Triska
Pavel Liska
Anna Geislerova
Martin Huba
Jaroslav Dusek
PRODUKTION:
Athanor Film Production Company, Prag
CO-PRODUKTION:
Barrandov Studio, Prag
C-GA Film, Bratislava
Ceska Televize, Prag
in Zusammenarbeit mit Eurimages
VERTRIEB / DISTRIBUTION:
Athanor Film Production Company, Prag
Tel.: 00420 - 2 / 243 133 83
Fax: 00420 - 2 / 243 133 83
e-mail: athanor@nextra.cz
Dieser Film des Altmeisters des tschechischen Surrealismus beginnt mit
einer Überraschung: Der Regisseur tritt selbst vor die Kamera und
erklärt dem Publikum, was es in den folgenden knapp zwei Stunden
erwartet: ein „philosophischer Horrorfilm“, der Motive von
Edgar Allan Poe und Marquis de Sade aufgreife. Dabei mischt der durch
seine Animationen berühmt gewordene Svankmajer reale mit Trickszenen,
die dann auch tatsächlich Horrorcharakter haben – zumindest
wohl für Vegetarier: Hastige Bewegungen blutig roher Fleischstücke
unterbrechen immer wieder kurz den Handlungsablauf: drastische Bilder
für den Weg allen Fleisches. Erzählt wird die Geschichte des
jungen Jean Berlot, der des Nachts von Albträumen heimgesucht wird.
Er fantasiert, dass ihm zwei Wärter einer Irrenanstalt eine Zwangsjacke
anlegen wollen. Ein offenbar aus dem 18. Jahrhundert stammender Herr mit
dem Namen Marquis bietet ihm an, ihn zu therapieren, erweist sich aber
als nicht ganz geheuer: Er hält in seinem Schloss schwarze Messen
ab, schlägt Nägel in eine Christusfigur und führt blasphemische
Reden gegen Gott und die Welt. Berlots Versuche, dem Mann zu entkommen,
enden zuletzt tatsächlich in einer Anstalt, wo er sich unter die
Patienten begibt, weil die sich offenbar frei bewegen dürfen. Die
früheren Ärzte aber werden vom Marquis und seinem Helfer im
Keller gefangen gehalten – als geteerte und gefederte Monster. Berlots
Versuch, die Anstaltsleiter zu befreien, gelingt zwar, wendet sich letztlich
aber gegen ihn selbst: Svankmajer, der in seinem Leben mehr als ein Regime
erdulden musste, zeigt die Herrschenden gleich welcher Couleur als Zyniker
und deutet das Dasein an sich als Horror, dem niemand entrinnen kann.
(das)
JAN SVANKMAJER
Geboren am 4.9.1934 in Prag, Tschechische Republik.
Nach seinem Studium der Bühnenbildnerei an der Hochschule für
Angewandte Kunst und an der Prager Akademie für Darstellende Kunst
(DAMU) im Fachbereich Marionettentheater arbeitete Jan Svankmajer für
das Theater der Masken und die Laterna Magica. 1964 begann er Animationen
im Kratky-Filmstudio zu drehen. Das kreative Schaffen des tschechischen
Surrealisten beschränkte sich jedoch nie auf das Medium Film allein,
sondern schließt bildende Kunst und Literatur mit ein. 2002 war
Svankmajer mit einer Auswahl seiner Animationen bei goEast zu Gast.
FILMOGRAPHY (NUR LANGSPIELFILME):
1987 Neco z Alenky / Alice
1994 Lekce Faust / Faust
1996 Spiklenci slasti / Les Conspirateurs du Plaisir / Conspirators of
Pleasure
2000 Otesanek / Otesanek / Greedy Guts
2005 Sileni / Der Wahnsinn
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