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Specials
Filmreihe
Die Filmfestivals in Cottbus, im russischen Ekaterinburg, im polnischen
Gdynia und im serbischen Vrnjacka Banja präsentieren ausgewählte
Filme aus ihren letzten Programmen. Mit einer Filmrolle des Jugoslawischen
Filmarchivs startet goEast eine kleine Reihe, in der jedes Jahr ein bedeutendes
mittel- oder osteuropäisches Filmarchiv präsentiert werden soll.
DER STAATSRAT / STATSKIJ SOVETNIK
Russland 2005
Regie: Filipp Jankovskij, 125 MIN
Kongeniale Verfilmung des historischen Kriminalromans „Der Tote
im Salonwagen“ aus der Fandorin-Reihe von Kultautor Boris Akunin,
der auch das Drehbuch schrieb. Das russische Zarenreich im späten
19. Jahrhundert: Die revolutionären Spannungen und Attentate nehmen
zu. Auf der Zugfahrt nach Moskau wird der sibirische Generalgouverneur
Chrapow in seinem Ministerwagen ermordet. Der Mörder gibt sich als
Staatsrat Erast Fandorin aus. Der macht sich nun an die Aufklärung
des Verbrechens. Unterstützt wird er vom Vizedirektor der Polizei
von St. Petersburg (brillant gespielt von Nikita Mihalkov), mit dessen
Erscheinen die Dinge eine völlig unerwartete Wendung nehmen...
Caligari: 05.04. / 21.30 Uhr
Alpha: 09.04. / 22.00 Uhr
In Anwesenheit von Filipp Jankovskij
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DAS JUGOSLAWISCHE FILMARCHIV PRÄSENTIERT: |
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ARCHIVSCHÄTZE
AUS BELGRAD, 80 MIN
goEast präsentiert von nun an jedes Jahr ein Filmarchiv aus Mittel-
oder Osteuropa mit einer eigens zusammengestellten Filmrolle. In der Auswahl
aus ihrer Sammlung, der bedeutendsten in der Region, spannt die Jugoslovenska
Kinoteka einen Bogen, der vom ersten ethnographischen Film des Balkans,
EINE SERBISCHE LANDHOCHZEIT von 1911, bis zum letzten in Jugoslawien gedrehten
Cinemascope-Film reicht: BERENICE – STÄRKER ALS DER TOD von
1990, einer Horror-Oper nach Motiven E. A. Poes. Zu sehen gibt es außerdem
beeindruckende Luftaufnahmen von 1912, das antistalinistische Ballett
DAS GEHEIMNIS VON SCHLOSS IB von 1951, die GESCHICHTE EINES TAGES von
1941 und die seinerzeit wegen ihres mangelnden Respekts vor Titos Maiumzügen
verbotene PARADE von 1962.
Caligari: 06.04. / 12.00 Uhr
In Anwesenheit des Filmmuseumsleiters Dinko Tucakovic.
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COTTBUS PRÄSENTIERT: |
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VON GRAB ZU GRAB
/ OD GROBA DO GROBA
Slowenien 2005
Regie: Jan Cvitkovic, 103 MIN
Warum haben wir Angst vor dem Tod und nicht vor dem Leben? In Jan Cvitkovics
liebevoller Tragikomödie versucht eine Handvoll Menschen, sich mit
der Allgegenwart des Todes zu arrangieren, sie klein zu reden oder therapeutisch
zu bewältigen. Im Mittelpunkt stehen der Grabredner Pero und seine
Familie: die taubstumme Ida, Vilma, die ihren Mann nur sieht, wenn er
Lust auf schnellen Sex hat, und Vater Dedo, der sich auf immer skurrilere
Weise das Leben zu nehmen versucht. Zwar kennt jeder von ihnen Momente
ungetrübter Lebensfreude: Weil die Toten nicht leiden, sollen auch
die Lebenden nicht traurig sein. Am Ende aber verstummt selbst der Grabredner
angesichts seiner eigenen Machtlosigkeit. Preis für den besten Film
in Cottbus.
Alpha: 06.04. / 16.00 Uhr
In Anwesenheit des Festivalleiters Roland Rust. |
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VRNJACKA BANJA PRÄSENTIERT: |
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SÜD-SÜDOST
/ JUG-JUGOISTOK
Serbien und Montenegro 2005
Regie: Milutin Petrovic, 85 MIN
Die bekannte serbische Schauspielerin Sonja Savic spielt sich selbst in
diesem an unerwarteten Wendungen reichen Thriller. Auf Kurzbesuch in Belgrad
behauptet sie, ihre Tochter Sofia sei entführt worden. Doch als Inspektor
Despotovic die zunehmend hysterische Frau befragt, streitet diese alles
ab – sie habe gar keine Tochter. Der Chef der Geheimpolizei freilich
lässt den Inspektor wissen, das Kind sei die uneheliche Tochter des
Außenministers. Der wiederum bezeichnet die ganze Angelegenheit
als einen Schwindel, mit dem man ihm schaden wolle... Der Film, der nicht
nur im Titel auf Hitchcocks NORTH BY NORTHWEST anspielt, verbindet zahllose
cineastische Referenzen mit Verweisen auf die von politischer Gewalt geprägte
jüngere Geschichte Serbiens.
Alpha: 07.04. / 14.00 Uhr
In Anwesenheit des Festivalleiters Milan Nikodijevic. |
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DOPPELPROGRAMM: |
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DER VERGESSENE
GRAND PRIX / ZABORAVLJENI GRAN PRI IZ 1939
Serbien und Montenegro 2005
Regie: Dinko Tucakovic, 55 MIN
Dokumentarische Filmerzählung über ein Ereignis, das gänzlich
der Vergessenheit anheim gefallen ist: das erste jugoslawische Grand Prix
Rennen von 1939 in Belgrad. Denn dieses sportliche Großereignis
in den Zeiten berühmter Rennfahrer wie Caracciola, Rosemeyer oder
Nuvolari war überschattet vom Beginn des Zweiten Weltkriegs. Tucakovic
hat Zeitzeugen befragt und Filmaufnahmen des Rennens gefunden, atemberaubende
Bilder von tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten auf
der hügeligen Rennstrecke um Belgrads historischen Festungspark Kalemegdan.
Bambi: 07.04. / 16.00 Uhr
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ESCAPE
Serbien und Montenegro 2004
Regie: Darko Lungulov, 49 MIN
Der Dokumentarfilm erzählt von einem doppelten Entkommen: Die allein
erziehende Mutter Ljilja verlässt wegen der nervenaufreibenden Angst
vor den auf Belgrad fallenden NATO-Bomben mit ihren beiden Söhnen
Vlada (11) und Dusan (8) die serbische Hauptstadt. Sie siedelt nach New
York über und findet Arbeit – im 80. Stock des World Trade
Center. Das Augenmerk des Films liegt vor allem auf der Entwicklung der
beiden Jungen, die eher als ihre Mutter fähig sind, sich dem „American
Way of Life“ anzupassen.
Bambi: 07.04. / 16.00 Uhr
In Anwesenheit von Dinko
Tucakovic. |
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DIE BALLADE VON
DEN SCHWARZEN LACKSCHUHEN / LACENITE OBUVKI NA NEZNAJNIJA VOIN
Regie: Rangel Valcanov, 80 MIN
Der bulgarische Filmklassiker folgt den assoziativen imaginären Reisen
des Regisseurs vom Buckingham Palast in die ferne Welt seiner Kindheit.
Auf den wunderlichen Pfaden der Erinnerung gerät er in den Tumult
einer traditionellen bulgarischen Dorfhochzeit. Eine „Weiße
Tante“ wird mit einem „Schwarzen Onkel“ vermählt
– für den kindlichen Erzähler zwei diametral entgegengesetzte
Wesen, die für das Schöne und das Scheußliche stehen.
Der vom Kind empfundene Gegensatz verschmilzt mit dem symbolischen Gedächtnis
der Nation: Erhabenes und Entstelltes, Raffiniertes und Primitives treffen
auf ein Bilderkaleidoskop von Ernte und Krieg, Überschwemmungen und
heißen Sommertagen, Geburt und Tod.
Alpha: 09.04. / 14.00 Uhr
Zur Einführung spricht Dina Iordanova, Leiterin des „Centre
for Film studies“ der Universität St. Andrews, über das
Kino des Balkans.
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EKATERINBURG PRÄSENTIERT:
DOPPELPROGRAMM: |
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DIE FRAUEN DER
LETZTEN ÖLUNG / MIRONOSIZY
Russland 2004
Regie: Marina Dobrovolskaja, 10 MIN
Kurzdokumentarfilm. Eine heruntergekommene Kirche in einem russischen
Dorf: Zu Sowjetzeiten war hier mal ein Kulturhaus, mal ein Gemüselager
untergebracht. Heute wird die Kirche gar nicht mehr genutzt. Wäre
da nicht eine 80jährige Frau, die mit Unterstützung ihrer ebenfalls
greisen Freundin versucht, das Bauwerk zu restaurieren, ohne jede Hilfe
von den Dorfbewohnern. Wir sehen die alte Frau mit einem Eimer in der
Kuppel herumklettern und die Wände verputzen: eine Arbeit, die ihrem
Leben Sinn verleiht. Preis für das beste Regiedebüt auf dem
Dokumentarfilmfestival Ekaterinburg.
Bambi: 09.04. / 16.00 Uhr |
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EIN GEFÄHRLICH
FREIER MENSCH / NEBESPECNO VILNA LJUDINA / OPASNO SVOBODNYJ CELOVEK
Ukraine 2004
Regie: Roman Širman, 52 MIN
Diese verspielte und humorvolle Mischung aus Dokumentarfilm und Animation
ist dem 1990 gestorbenen Regisseur Sergej Paradanov gewidmet, zu
dessen bekanntesten Filmen FEUERPFERDE von 1964 zählt. Der unkonventionelle
Freigeist Paradanov, prominentester Vertreter des ukrainischen poetischen
Kinos der sechziger Jahre, hatte mit der Zensur zu kämpfen, saß
mehrfach im Gefängnis und wurde zum Vorbild für Generationen
von Filmemachern, Intellektuellen und Menschenrechtlern in seinem Land.
Für seine formal ungewöhnliche Hommage nutzt Regisseur Roman
Širman auch selbstironische Auftritte dieses „Magikers des
Kinos“, wie Fellini ihn genannt hat. Hauptpreisträger Dokumentarfilmfestival
Ekaterinburg.
Bambi: 09.04. / 16.00 Uhr
In Anwesenheit des Festivalleiters Georgij Negašev. |
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GDYNIA PRÄSENTIERT: |
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DER GERICHTSVOLLZIEHER
/ KOMORNIK
Polen 2005
Regie: Feliks Falk, 93 MIN
Der Film erzählt 48 Stunden im Leben des Gerichtsvollziehers Lucek
Bohme. Er ist der beste Schuldeneintreiber, weil er der unbarmherzigste
ist, gewissenhaft im Vollstrecken von Gerichtsbeschlüssen und zugleich
zutiefst gewissenlos, was die Folgen seines Tuns betrifft. Die Gefühle
seiner Mitmenschen sieht er mit professioneller Distanz, bis er eines Tages
im Hause einer Jugendliebe pfänden geht und sich kurz darauf mit dem
Selbstmord eines seiner Opfer konfrontiert sieht. Was nun folgt, ist der
Versuch einer moralischen Umkehr in einer feindlichen Umwelt. Feliks Falks
erster Film seit zehn Jahren beschreibt die innere Verfassung des heutigen
Polen und erzählt zugleich eine moderne Heiligenlegende.
Alpha: 10.04. / 16.00 Uhr
In Anwesenheit des künstlerischen Leiters Maciej
Karpinski. |
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