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  DER LETZTE ZUG / POSLEDNIJ POEZD  

DER LETZTE ZUG / POSLEDNIJ POEZD
Russland 2003
Regie: Aleksej German jr., 82 MIN

Russland, deutsche Ostfront, Winter. Der Arzt Paul Fischbach kommt mit dem letzten Zug an der Front an – doch niemand weiß hier, wo die eigentlich noch verläuft. Alles ist in Auflösung begriffen, von einer militärischen Ordnung kann keine Rede mehr sein. Fischbach trifft nur noch desolate Soldaten, die ihre Haut zu retten versuchen. Das röchelnde Husten der Charaktere durchzieht den Film und gibt den Grundton vor. Nur ein altgedienter Unteroffizier bleibt, mit ihm irrt Fischbach orientierungslos durch Schnee und Sturm, ständig in der Gefahr, von Partisanen erschossen zu werden. Schonungslos werden beide Seiten beim sinnlosen Töten wie beim grausamen Sterben gezeigt. Dabei ist der Arzt, wie aus den Gesprächen mit seinem Kameraden hervorgeht, von der Sinnlosigkeit des Krieges und dessen, was er hier tun soll, überzeugt. Das rettet ihn nicht vor der absoluten Verlorenheit, die schließlich bewirkt, dass er in der weißen Hölle verschwindet.
Der junge russische Regisseur Aleksej German jr. hat die Geschichte aus Erzählungen seiner Familie entwickelt: Verwandte von ihm sind von den Nationalsozialisten ermordet, andere aber auch gerettet worden. Bereits sein berühmter Vater bekam für seine ungewöhnliche – und lange Zeit von offizieller Seite nicht gebilligte – Sicht des Krieges (PROVERKA NA DOROGAKH / DIE STRASSENSPERRE) große Aufmerksamkeit. Der Sohn hat seinen radikalen Antikriegsfilm in Schwarz-Weiß gedreht. Seine Darstellung des Krieges ist für russische Verhältnisse brisant, da er die Verteidigung des Vaterlandes nicht wie
üblich als heldenhaft feiert, sondern die Hilflosigkeit der in die Mechanik der Vernichtung eingespannten Menschen zeigt.

Caligari: 25.04./15.30 Uhr
Bambi: 26.04./20.15 Uhr

 

 

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