GENOSSE
BOYKENJAYEV / O‘RTOK BOYKENJAYEV
Usbekistan 2002/03
Regie: Jusup Razykov, 78 MIN
Einem hochrangigen russischen Funktionär kommt auf einer Dienstreise
in Usbekistan die Idee von einem Friedhof, auf dem Usbeken, Russen, Juden
und Muslime einträchtig nebeneinander liegen. Kaum hat er diese scherzhaft
gemeinte Vorstellung geäußert, stirbt er an einem Infarkt.
Nun gilt es für die örtlichen Politiker, seinen „letzten
Wunsch“ in die Tat umzusetzen. Dabei soll Boykenjayev helfen, ein
kleiner Parteigenosse, der bislang so wichtigen Aufgaben nachkam wie bei
Umzügen den Lenin zu geben, auf Befehl zu weinen oder an Weihnachten
Geschenke an die Kinder des Waisenhauses zu verteilen, in dem auch er
aufgewachsen ist. 45 Tage hat er Zeit, den ehrgeizigen Plan zu verwirklichen,
und er macht sich, vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben, mit Schwung
und Enthusiasmus an die Arbeit. Mit seiner Energie gelingt es ihm, eine
bürokratische Hürde nach der nächsten zu überwinden
– eine Weile arbeiten alle an dem sternförmig angelegten Friedhof
eifrig mit. Als er fertig ist, sucht Boykenjayev einen Toten, der bei
der feierlichen Eröffnung des Friedhofs der 4. Internationalen bestattet
werden soll. Ein Usbeke muss es sein. Nun stellt sich heraus, dass keine
Familie ihre verstorbenen Angehörigen auf diesem neuen Friedhof beerdigen
möchte – alle wollen ein traditionelles Begräbnis und
lassen sich einiges einfallen, damit die Toten nicht in Boykenjayevs Hände
geraten. Immer noch wild entschlossen, seine Aufgabe ehrenhaft zu Ende
zu bringen, bleibt diesem schließlich nur noch ein Ausweg...
O'RTOK BOYKENJAYEV, ein Film voll von schwarzem Humor, ist eine Satire
auf die sozialistische Vergangenheit Usbekistans.
Caligari: 24.04./17.30 Uhr
Bambi: 25.04./15.30 Uhr
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