ALPHABET
DER HOFFNUNG / AZBUKA NA NADEJDATA
Bulgarien 2003
R: Stephan
Komandarev, 55 MIN
Ein Stück einsames, bergiges Land entlang der bulgarisch-griechisch-türkischen
Grenze, ein paar Kilometer lang und wenige hundert Meter breit. In den
1980er Jahren flohen die meisten Bewohner von dort in die Türkei,
als die bulgarische Staatsmacht versuchte, alle Türken zu christianisieren
– sie verlangte von ihnen, slawische Namen anzunehmen. So wurden
viele Dörfer entlang dieser Grenze nach und nach aufgegeben. Doch
einige Menschen blieben.
Der Film konzentriert sich auf einige wenige christliche und muslimische
Familien und die ungewisse Zukunft ihrer Kinder. Da fast alle Schulen
geschlossen wurden, müssen die Kinder 140 Kilometer zu der einzigen
noch bestehenden Schule für die 16 Dörfer der Region fahren
– im Morgengrauen, im Lastwagen, bei Regen und bei Schnee, auf einer
Straße, die wir in verschiedenen Jahreszeiten sehen und die wie
ein weiterer „Charakter“ in diesem Film erscheint. In der
„St. St. Cyril und Methodius Schule“ lernen bulgarische, türkische
und Romakinder dann zusammen. Der gegenseitige Respekt für den anderen
Glauben, aber auch Identifikationsfiguren wie ein Lastwagenfahrer und
der örtliche Arzt, der in den Film einleitet, geben den Eltern –
und den Kindern – die Hoffnung, auch in Zukunft gemeinsam in dieser
abgeschiedenen Gegend leben zu können.
Caligari: 26.04./15.30 Uhr
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