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Ost und West ausgezeichnet
goEast feiert Halbzeit mit den Gewinnern des Hochschulwettbewerbs aus
Ost und West
Schon vor dem 1. Mai, Stichtag für den Beitritt der neuen Länder
in die Europäische Union, sind unsere östlichen Nachbarn in
Wiesbaden das wichtigste Thema. Seit Mittwoch ermöglicht goEast mit
Filmen aus 16 Ländern, Diskussionsforen, Ausstellungen, Partys und
den beliebten Filmgesprächen im Festivalzentrum Villa Clementine
vielfältige Begegnungen und Einblicke in das Leben und die Kultur
der Länder in Mittel- und Osteuropa. Im vierten Jahr weckt das Festival
noch mehr Interesse bei Fachbesuchern, Gästen, Presse und Publikum:
mit rund 3000 Zuschauern in den ersten drei Tagen zeichnet sich wieder
eine deutliche Steigerung der Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr
ab. Besonders erfreulich ist die positive Resonanz beim jungen Publikum:
Über 500 Gäste kamen am Freitag Abend zur goEast-Party
mit DJ Shantel ins gut gefüllte Kulturzentrum Schlachthof.
Als hochinteressante Plattform hatte sich zuvor das Panel „Meet
the Filmschools“ im Rahmen des Hochschulwettbewerbs
erwiesen, das die Möglichkeit zu direktem Erfahrungsaustausch und
europaweiter Information über die Ausbildung in der Filmbranche bot.
Die eingeladenen Hochschulen stellten ihre Studienprogramme vor und diskutierten
mit den Zuschauern über europäische Standards in der Ausbildung,
Kooperationen zwischen Hochschulen und die Öffnung der Lehre für
die Digitalen Medien. Beim anschließenden Empfang der Exportunion
des Deutschen Films konnten Kontakte geknüpft werden.
Der Hochschulwettbewerb,
bei dem Studenten aus Ost und West in drei Kurzfilmblöcken um die
Gunst des Publikums antreten, gehört mit seiner Preisverleihung und
anschließenden Party zu den Höhepunkten des Festivals. Während
die .Stimmkarten ausgezählt wurden, präsentierte Absolut Pictures
die Bollywood-Komödie MULIT, den jüngsten von fünf Kurzfilmen,
die internationale Regisseure für Absolut realisierten. Im Anschluß
überreichten die neue Festivaldirektorin Christine
Kopf und Margareta Müller von der HypoVereinsbank die mit jeweils
750 Euro dotierten Publikumspreise für die besten Kurzfilme an die
Gewinner der drei Kategorien:
Hochschulwettbewerb
I (Dokumentar- und Experimentalfilme):
1. BALL OF FAME
Von Gregor M. Schubert, Hochschule für Gestaltung, Offenbach
Minigolfer geben sich längst nicht so distinguiert wie die Golfszene,
pflegen aber ähnliche Rituale. Im Zentrum ihrer taktischen Überlegungen
steht der Ball –vom „Turbo 7“ bis zum „Deutschmann
83“.
Und mit gleicher Stimmenzahl jeweils auf dem zweiten Platz:
2. WAS VOM TAGE ÜBRIG BLIEB
von Nils Keber, Filmklasse der Kunstakademie an der Universität Mainz
Die Zeit ist nur dem Anschein nach ein Fluss. Die Seele durchstreift die
Weiten der Zeit wie das Auge eine Landschaft.
2. MECHTA / EIN TRAUM
von Victoria Marinov, Staatliche Akademie für Theater und Filmkunst
– NATFA, Sofia
Was für Träume haben bulgarische Kinder: was wollen sie mal
werden, wie wollen sie aufwachsen und wo wollen sie leben? Und wie sahen
die Kindheitsträume der Erwachsenen aus?
Hochschulwettbewerb
II (Kurzspielfilme):
1. KRAJ IGRE / ENDSPIEL
von Petar Oreškovic, Akademie für Darstellende Künste –
ADU, Zagreb
Inspiriert von Becketts „Endspiel zeigt der Film Ausschnitte aus
dem Leben eines verheirateten Paares – die Unmöglichkeit wahrer
Kommunikation und die Absurdität des Lebens.
2. DIE LETZTE SPUR
von Michael Kuhlmann, Studiengang Mediendesign an der Fachhochschule Mainz
Die letzten fünf Minuten im Leben eines Kriegsgefangenen. Angesichts
seines einsamen Endes in Dunkelheit fragt er sich nach dem Sinn des Krieges.
3. PISMO, VAMPIR, CAI / EIN BRIEF, EIN VAMPIR
UND TEE
von Almir Fakic, Akademie für Darstellende Künste – ADU,
Zagreb
Alfred ist Vampirjäger. Eines Tages begibt er sich auf die Suche
nach Blutsaugern in seiner Umgebung.
Hochschulwettbewerb
III (Animationsfilme):
1. XAEAHEPA / BADINERIE
von Dragomir Sholev, Staatliche Akademie für Theater und Filmkunst
– NATFA, Sofia
Klingelnde Mobiltelefone im Zuschauersaal bringen den Dirigenten eines
Symphonieorchesters ganz schön aus dem Takt.
2. 180° - DIE LIEBE KENNT VIELE REZEPTE /
180 °
von Anne Walther, Kunsthochschule Kassel
Ein Mehlglas verliebt sich in eine Rotweinkaraffe. Das Kakaoglas und das
Rezeptbuch spielen in dieser animierten Küchengeschichte auch eine
Rolle.
3. WATER ON MARS
von Horst da Luz, Fachhochschule Wiesbaden
Die erste Marslandung – werden die amerikanischen Astronauten Wasser
auf dem roten Planeten entdecken?
Die TeilnehmerInnen des Hochschulwettbewerbs stammen in diesem Jahr aus
Sofia (Staatliche Akademie für Theater und Filmkunst - NATFA), Zagreb
(Akademie für Darstellende Künste - ADU), Weimar (Fakultät
Gestaltung der Bauhaus-Universität BUW), Hamburg (Hochschule für
Bildende Künste - HfBK) und Kassel (Kunsthochschule). Diese jährlich
wechselnde Auswahl wurde wie immer durch Arbeiten von Hochschulen aus
dem Rhein-Main-Gebiet ergänzt: der Filmklasse der Akademie für
Bildenden Künste an der Universität Mainz, der Hochschule für
Gestaltung (HfG) Offenbach, dem Studiengang Mediendesign der Fachhochschule
Mainz und dem Studiengang Gestaltung der Fachhochschule Wiesbaden. Im
Anschluß an die Preisverleihung wurde bis in die Morgenstunden im
zur „Elektrolounge“ verwandelten Caligari-Kino gefeiert.
Der Sonntag brachte mit der Tarkowskij-Matinee
– in Anwesenheit der Schwester des berühmten russischen Regisseurs
– und der Eröffnung des wissenschaftlichen Symposiums
zum Thema „Identitäten in Nachwendezeiten“
zwei weitere Höhepunkte des Festivals.
Besonders hinweisen möchten wir Sie auf das Pressegespräch „Junges
osteuropäisches Kino“ am Dienstag, den 27.04.2004 in
der Villa Clementine. Am „runden Tisch“ versammeln sich internationale
Nachwuchs-Regisseure, um mit Journalisten die Themen und Tendenzen des
jungen Kinos zu reflektieren und damit den Blick auf die Aufbruchsstimmung
der neuen Generation Mittel- und Osteuropas richten. Die Moderation übernimmt
der russische Filmjournalist Andrej Plachov.
Mit der feierlichen Preisverleihung an die diesjährigen Gewinner
des Festivals am Dienstag, 27.04. um 19 Uhr im Caligari geht goEast 2004
zu Ende – drei Tage vor dem offiziellen Beitritt der osteuropäischen
Länder in die Europäische Union.
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