Deutschland / Germany 1926
110 MIN / 35mm, s/w, Stummfilm mit dt. ZT
REGIE / DIRECTOR:
Aleksandr Rasumnyj
Buch / Screenplay: Aleksandr Rasumnyj
nach der Novelle von Anton Cechov
Kamera / Cinematography: Otto Kanturek
Karl Attenberger
Ausstattung / Art Director: Andrej Andrejev
Stefan Lhota
Darsteller / Cast: Eugen Klöpfer
Camilla von Hollay
Heinrich George
Vera Pavlova
Werner Krauß
Hans Brausewetter
Produktion / Production: Prometheus-Film-Verleih und Vertrieb GmbH, Berlin
Zur Verfügung gestellt von / Provided by: Cineteca
del Comune di Bologna
Via Riva di Reno 72
40122 Bologna
Italien
Tel.: 0039 - 051 / 20 48 20
Fax: 0039 - 051 / 20 48 21
e-mail: cineteca@comune.bologna.it
Eine russische Kleinstadt. Die Frau eines Schneiders brennt mit einem Illusionskünstler durch, der mit einer Gruppe von Artisten durchs Land zieht. Der Schneider, der in seiner Freizeit in der örtlichen Musikkapelle Kontrabass spielt, beschließt, zuerst den Illusionisten, dann seine Frau und schließlich sich selbst zu erschießen. Letztendlich führt er sein Vorhaben aber doch nicht aus. Er verfällt stattdessen dem Alkohol und steckt im betrunkenen Zustand seine Wohnung in Brand. Der Kutscher Balagula (gespielt von Heinrich George), der in der Musikkapelle Posaune spielt, rettet den Schneider.
Doch auch dieses Unglück hält ihn nicht vom Trinken ab, wodurch er einen geplanten Auftritt der Musiker bei einer Verlobungsfeier in Gefahr bringt. Seine Frau hat sich inzwischen wieder von dem Illusionisten getrennt und das Dorf in Richtung einer ungewissen Zukunft verlassen. Nachdem der Schneider endlich wieder ernüchtert ist, macht er sich mit seinem Kontrabass auf den Weg zur Verlobungsfeier.
Als er unterwegs ein Bad nimmt, werden ihm sämtliche Kleider gestohlen. Nackt wie er ist, begegnet er der Braut, zu deren Verlobungsfeier er unterwegs war. Die Braut ist ebenfalls nackt! Auch ihr wurden beim Baden die Kleider entwendet. Der Schneider erklärt sich bereit, die Frau in seinem Basskasten nach Hause zu tragen. Als er aber zwei Männer, die ihm begegnen, für die Diebe seiner Kleidung hält, lässt er den Basskasten liegen und verfolgt die beiden. Etwas später finden zwei andere Musiker aus der Kapelle den Basskasten und nehmen ihn mit zur Festgesellschaft. Dort gibt es einen großen Skandal, als die Braut nackt dem Kasten entsteigt.
Episode film after several stories by Cechov, cast with
well-known German actors of the era. Integrated into a tragicomical chain
of events is also the novella "Novel with a double-bass" of
which several film adaptions have been made.
A Russian small town. The wife of a tailor runs away with an illusion
artist who roams the country with a troupe of artists. The tailor, who
in his spare time plays double-bass in the local band, decides to shoot
the illusionist first, then his wife, and finally himself. In the end
he doesn't fulfil his plan though. Instead, he becomes a slave to alcohol
and sets his flat aflame while drunk. The coachman Balagula (played by
Heinrich George), who plays the trombone in the band, saves the tailor.
But even this tragedy doesn't keep him from drinking which endangers a
planned appearance of the musicians at an engagement celebration. His
wife in the meantime has separated from the illusionist and left the village
to face an uncertain future. After the tailor has finally sobered up again,
he gets on his way to the engagement celebration with his double-bass.
While on the way, he goes for a swim and during this all his clothes get
stolen. Naked as he is he runs into the bride who is naked as well. Her
clothes got stolen also while she had been swimming. The tailor agrees
to carry her home in his bass case. But when he runs into two men whom
he assumes are the thieves of his clothes, he lets go of the bass case
and chases after them. A short while later, two other musicians from the
band find the case and take it with them to the party. There it causes
a huge scandal when the naked bride gets out of the bass case.
Aleksandr Rasumnyj
1891, Elisavetgrad, Ukraine - 1971, Moskau
Er absolviert 1914 die Kunsthochschule in Odessa im Fach Malerei. Seit
1915 arbeitet Rasumnyj beim Film und gibt 1917 mit ŽIZN' I SMERT'
LEJTENANTA ŠMIDTA sein Regie-Debüt. Er dreht während des
russischen Bürgerkrieges Agitationsfilme. Zu Beginn der 20er Jahre
gründet er das erste Moskauer Filmkunstkollektiv. Der 1920 gedrehte
MAT' ist die erste Verfilmung des gleichnamigen Romans von Aleksej Gorkij.
Weitere Adaptionen literarischer Vorlagen sind LIŠNIE LJUDI nach
Cehov 1926 und ein Jahr später PIQUE DAME nach Puskin. Nachdem der
Regisseur von 1926 bis 1929 in Deutschland deutsch-sowjetische Koproduktionen
für die Prometheus-Spielfilmproduktion gedreht hat, kehrt er 1930
in die Sowjetunion zurück. Dort entstehen vor allem Kinder- und wissenschaftliche
Filme und Rasumnyj lehrt am Staatlichen Institut für Filmkunst der
UdSSR (VGIK).
Filmografie (Auswahl)
1917 Žizn' i smert' lejtenanta Šmidta
/ Leben und Tod des Leutnant Schmidt
1920 Mat' / Mutter
1926 Lišnie ljudi / Überflüssige Menschen
1927 Pique dame
