K "Scastlivoj Gavani". Filma o Zapade / Zum "glücklichen Hafen". Ein Film über den Westen / To the "Lucky Harbor". A Film About the West
 
 
 

UdSSR / USSR 1929/30
68 MIN / Beta SP, s/w, Stummfilm mit russ. ZT

REGIE / DIRECTOR: Vladimir Erofeev
Stoff / Idea: Vladimir Erofeev
Kamera / Cinematography: Jurij Stilianudis
Produktion / Production: Sovkino, Moskau
Zur Verfügung gestellt von / Provided by: Russisches Staatsarchiv für Dokumentarfilm und Fotographie - RGAKFD
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Russland
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Dokumentarfilm über das Deutschland am Vorabend der Weltwirtschaftskrise, als
sozialdemokratische "Versöhnler" von den zunehmenden sozialen Konflikten
mit Phrasen von der möglichen Idylle privaten Glücks abzulenken versuchen. Der
Film, der auch als eine Antwort an Walter Ruttmanns BERLIN - DIE SINFONIE DER GROßSTADT konzipiert ist, zeigt mit beeindruckenden Bildern und Schnitten die Wirklichkeit hinter der Fassade.
Ins Finale musste der Regisseur noch Aufnahmen von den sich Ende der 20er Jahre radikal zuspitzenden sozialen Konflikten einschneiden. Dennoch kam dieser Film nicht in die Kinos und blieb bis heute weitgehend unbekannt.

Documentary about Germany on the eve of the world economy crisis, when social-democratic "conciliators" tried to draw the attention from the increasing social conflicts by using slogans about the possible idyll of private happiness. The film, which is also conceived as an answer to Walter Ruttmann's BERLIN - DIE SINFONIE DER GROßSTADT, uses impressive pictures and editing to show the reality behind the facade.
The director had to edit pictures of the radically increasing social conflicts at the end of the Twenties into the finale. Still, this film didn't make it to the cinemas and remained mostly unknown until now.

 
   
     
 

Vladimir Erofeev
1.4.1898 - 14.7.1940.
Beginnt seine Karriere als Dokumentarfilmer in den späten zwanziger Jahren. Selbst in sowjetische Studien zum Dokumentarfilm wird Erofeev üblicherweise übergangen. Im Westen ist er so gut wie unbekannt. Mit 18 Jahren, kurz nach der Oktoberrevolution, tritt er in die kommunistische Partei ein. Er arbeitet von 1922 an zunächst einige Jahre in der Sektion der Leningrader Wochenschau und geht 1925 als Repräsentant des staatlichen Filmkomitees "Sovkino" nach Deutschland. Ende der zwanziger Jahre dreht er eine Reihe von Expeditionsfilmen und veröffentlicht ideologisch geprägte Aufsätze zum Dokumentarfilm. Er gilt als einer der ersten Filmemacher, die im Bereich des Dokumentarfilms mit Ton arbeiten. In den dreißiger Jahren bekommt er aufgrund seines Aufenthaltes in Deutschland, der ihn bei der politischen Führung verdächtig macht, nur noch selten den Auftrag, einen Film zu realisieren. 1937 produziert er noch einen Wochenschau-Film zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution.

Filmografie (Auswahl)
1927 Za arkticheskim krugom
1928 Krysha mira / Das Dach der Welt
1929 Serdtse Azii
1930 K "Scastlivoj Gavani". Filma o zapade / Zum "glücklichen Hafen". Ein Film über den Westen
1935 Persien
1939 Sergej Kirov