Dama s sobackoj / Die Dame mit dem Hündchen / The Lady with the Little Dog
 
 
 

UdSSR / USSR 1959/60
86 MIN / 35mm, s/w, DF

REGIE / DIRECTOR: Iosif Hejfic
Buch / Screenplay: Iosif Hejfic (nach der gleichnamigen Novelle von Anton Cechov)
Kamera / Cinematography: Andrej Moskvin
Dmitrij Meschijev
Ausstattung / Art Director: Berta Manevic
Isaak Kaplan
Schnitt / Editor: S. Derevjanskij
Musik / Music: Nedežda Simonjan
Darsteller / Cast: Ija Savvina
Aleksej Batalov
Jurij Medvedev
Nina Alisova
Vladimir Erenberg
Pantelejmon Krymov
Produktion / Production: Lenfilm, Leningrad

 

 
   
 
  Der wohlhabende Moskauer Geschäftsmann Dimitri ist zur Kur in einem eleganten, aber etwas langweiligen Badeort. Eines Tages fällt ihm eine hübsche junge Frau auf, die stets ihren schneeweißen Hund an der Promenade spazieren führt. Ihr Name ist Anna, sie lebt mit ihrem Mann in einem kleinen Ort nahe St. Petersburg. Die beiden kommen ins Gespräch, verbringen den Tag und den Abend miteinander, verlieben sich. Nach einer gemeinsamen Liebesnacht wird Anna von heftigen Schuldgefühlen geplagt. Sie liebt Dimitri, bringt es jedoch nicht übers Herz, ihren kranken Mann zu verlassen. So trennen sich ihre Wege. Dimitri kehrt zu seiner Familie nach Moskau zurück und Anna zu ihrem Mann in der Provinz.
Zu Hause angekommen, kann Dimitri keinen klaren Gedanken fassen - der Liebeskummer plagt ihn ohne Unterlass. Seine Frau, die ihn aufrichtig liebt, die er als junger Student aber nur des Geldes wegen heiratete, ahnt nicht, was in ihm vorgeht.
Immer tiefer verfällt Dimitri in Depressionen. Da führt ihn eine Geschäftsreise nach St. Petersburg. Kaum angekommen, sucht er Annas nahe gelegenen Heimatort auf. Als er ihr in der Oper gegenübertritt, weist sie ihn zunächst zurück. Sie will ihn vergessen, wenngleich ihr klar ist, dass ihr das nie gelingen wird. Schließlich verspricht sie ihm, nach Moskau zu kommen, nur dürfe ihr Mann nie etwas von ihrer heimlichen Liebe erfahren.
Als Anna wenig später in Moskau eintrifft, beginnt eine Zeit des Versteckspiels, der heimlichen Treffen und der Lügen. Auch wenn sie sich noch so sehr lieben, wissen Dimitri und Anna, dass sie auf diese Weise niemals dauerhaftes Glück und Frieden finden können.

Dimitri, a wealthy businessman from Moscow, takes a cure in an elegant but somewhat dull spa town. One day he notices a pretty young woman who always walks her snow-white dog on the promenade. Her name is Anna and she lives in a small town near Petersburg with her husband. They start a conversation, spend the day and evening together, and fall in love. After they spent the night together Anna is tormented by feelings of guilt. She loves Dimitri but doesn't manage to leave her sick husband. So they go their separate ways. Dimitri returns to his family in Moscow and Anna to her husband in the country.
At home, Dimitri isn't able to think straight - he is permanently tormented by love-sickness. His wife, who truly loves him but whom he married as a young student for financial reasons only, doesn't suspect what is going on inside him.
Dimitri slides deeper and deeper into depression. Then a business trip takes him to St. Petersburg. Having hardly arrived, he goes to Anna's hometown nearby. When he faces her in the opera house, she rejects him at first. She wants to forget him even though she knows that she will never be able to. Finally she promises him to come to Moscow, though her husband must never learn about their secret love.
When Anna arrives in Moscow soon after, a time of hide-and-seek begins, of secret meetings and lies. No matter how much they love each other, Dimitri and Anna know that they will never find lasting happiness and peace this way.

 
   
     
 

Iosif Hejfic
17.12.1905, Minsk - 24.4.1995, Petersburg.
Er studiert in Leningrad am Filmtechnikum und an der Filmfakultät des Instituts für Kunstgeschichte. Erste Erfahrungen als Drehbuchautor und Regie-Assistent sammelt er mit Anfang 20 in der Leningrader Produktionsfirma Sovkino, etwa für LUNA SLEVA 1929 und TRANSPORT OGNJA 1930. Für VETER V LICO über den Jugendverband Komsomol führt er 1930 gemeinsam mit Aleksandr Zarhi erstmals Regie. Die beiden arbeiten bis 1950 zusammen und drehen zum Beispiel 1936/1937 DEPUTAT BALTIKI, einen Film über einen Wissenschaftler während der Oktoberrevolution, der 1946 in Venedig eine Bronzemedaille erhält. Hejfic trägt in der Zeit nach Stalin zur Erneuerung des sowjetischen Films bei (BOL'ŠAJA SEM'JA 1954, DELO RUMJANCEVA 1956). Mit seinen Literaturverfilmungen wie DAMA S SOBACKOJ 1968 nach Cechov oder ASJA 1978 nach Turgenev gewinnt er internationale Anerkennung. Ein genauer Blick auf die Konflikte der Gegenwart zeichnet die neueren Filme aus: VPERVYE ZAMUŽEM von 1980 zeigt die Probleme einer alleinerziehenden Mutter, VY C'E STARIC'E? von 1988 erzählt einfühlsam die Geschichte zweier einsamer alter Männer.

Filmografie (Auswahl)
1930 Veter v lico (Co-Regie)
1937 Deputat Baltiki / Stürmischer Lebensabend, Der Deputierte des Baltikums (Co-Regie, Co-Autor)
1940 Clen pravitel'stva / Im Kampf ums Glück (Co-Regie)
1942 Ego zovut Suhe-Bator / Suche Bator (Co-Regie, Co-Autor)
1944 Malahov kurgan / Malachowhügel (Co-Regie)
1945 Razgrom Japonii / Die Zerschmetterung Japans (Dokumentarfilm; Co-Regie)
1947 Vo imja žizni / Im Namen des Lebens (Co-Regie, Co-Autor)
1956 Delo Rumjanceva / Der Fall Rumjanzow (+ Co-Autor)
1960 Dama s sobackoj / Die Dame mit dem Hündchen (+ Autor)
1966 V gorode S. / In der Stadt S. (+ Autor)
1973 Plohoj horošij celovek / Ein schlechter, guter Mensch (+ Autor)
1978 Asja (+ Autor)
1986 Podsudimyj / Der Angeklagte (+ Co-Autor)
1987 Vspomnim, tovarišc! (+ Autor)
1988 Vy c'e, staric'e (+ Autor)
1989 Brodjacij avtobus (+ Co-Autor)