Pressemitteilung
       
  Wiesbaden, 30.03.2003    
       
 

East meets West: Preise für den Film-Nachwuchs aus Osteuropa und Deutschland

Halbzeit beim gut besuchten Festival des mittel- und osteuropäischen Films goEast

Seit vergangenen Mittwoch sorgt goEast für Festival-Atmosphäre in der Wiesbadener Innenstadt: 107 Filme aus 18 Ländern, zahlreiche internationale Gäste, Diskussionen und Foren, Regisseur-Gespräche in der Villa Clementine und nicht zuletzt lange Abende mit Wodka und Musik ermöglichen vielfältige Begegnungen mit der Kultur unserer östlichen Nachbarn. Schon in den ersten drei Festivaltagen zeichnete sich mit über 2600 Zuschauern eine deutliche Steigerung der Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr ab. Als Publikumsmagnet erwies sich vor allem der von Emir Kusturica produzierte serbische Wettbewerbsbeitrag JAGODA IM SUPERMARKT von Dušan Milic.

Sehr gute Resonanz auch beim Hochschulwettbewerb: Die fast immer ausverkauften Vorstellungen mit drei Kurzfilmblöcken aus Filmakademien in Deutschland und Osteuropa zeigten das große Interesse des Publikums am Filmnachwuchs aus Ost und West. Die Preisverleihung und die anschließende Party im Festivalkino Caligari waren auch in diesem Jahr wieder Höhepunkte des Festivals. Direktorin Claudia Dillmann überreichte die mit jeweils 750 Euro dotierten Publikumspreise für die besten Kurzfilme an die Gewinner der drei Kategorien:

Hochschulwettbewerb I (Dokumentar- und Experimentalfilme):

Sylvie Hohlbaum und Gregor Schubert für ihren Dokumentarfilm WENN DER EISBERG KALBT
Deutschland 2002 (Hochschule für Gestaltung Offenbach)
Ein 50-jähriger Erfinder, bekannt als der "Leonardo da Vinci Rüsselsheims", stellt der drohenden Gefahr der Polkappenschmelze seine "Überlebenskapsel" entgegen.

Hochschulwettbewerb II (Kurzspielfilme):

Martin Turk für seinen Kurzspielfilm DER AUSFLUG (Izlet)
Slowenien 2002 (AGRFT Ljubljana)
Marko und Jasna machen mit ihren Eltern einen Ausflug: Sie fahren mit dem Bus in einen großen Supermarkt und beobachten die anderen Leute beim Einkaufen.

Hochschulwettbewerb III (Animationsfilme)

Tillmann Vogt für seinen Animationsfilm TOBI
Deutschland 2002 (FH Mainz)
Die Raupe Tobi lässt nichts unversucht, um in ein Weinglas zu gelangen. Wird sie es schaffen?

Die TeilnehmerInnen des Hochschulwettbewerbs studieren an der Staatlichen Akademie für Bühnenkunst und Film in Budapest, Ungarn, der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen in Ljubljana, Slowenien, der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin dffb, der Kunsthochschule für Medien in Köln, der Kunsthochschule Kassel, der Akademie der Bildenen Künste der Universität Mainz, dem Studiengang Mediendesign der Fachhochschule Mainz und der Hochschule für Gestaltung in Offenbach.

Aus aktuellem Anlass veranstaltete goEast am Samstag, den 29. März um 16 Uhr das Forum "Zerreißprobe für Europa? Identität im Angesicht des Irakkonfliktes". Moderiert von Gerd Koenen, Vorsitzender des Ost-/Westeuropäischen Kultur- und Studienzentrums Palais Jalta, erörterten Gäste des Festivals aus verschiedenen osteuropäischen Ländern die komplexe Frage einer europäischen Identität angesichts des Irak-Krieges. Der Prager Journalist Petr Safarik, der serbische Regisseur Dušan Milic, der bulgarische Produzent Stefan Kitanov, der polnische Autor und Produzent Maciej Karpinskij, Bojidar Manov, Vize-Präsident der Vereinigung der Filmkritiker FIPRESCI aus Bulgarien und die serbische Journalistin Doubravka Ruic legten ihre persönlichen Standpunkte und die Haltung ihrer jeweiligen Regierungen dar. Neben der Diversität der Haltungen machte die Diskussion die überaus schwierige Definition eines Europa jenseits von Donald Rumsfelds Einteilung in ein "altes" West- und ein "neues" Osteuropa deutlich. Vom politischen Standpunkt aus, so die einhellige Meinung, existiert ein vereintes Europa noch nicht. Um so wichtiger sei der Dialog zwischen den Ländern, wie er u.a. im Rahmen des Forums bei goEast stattfand, um die Hintergründe der politischen und gesellschaftlichen Situation osteuropäischer Länder besser verstehen zu können.

Mit Sergeij Eisensteins Filmepos ALEXANDER NEWSKI (UdSSR 1938) wird am Sonntag Abend ein weiterer Höhepunkt des Festivals, das wissenschaftliche Symposium zum Thema "Bilder des deutschen im sowjetischen und postsowjetischen Kino" eröffnet. Das Symposium beleuchtet mit Filmraritäten sowie in Vorträgen und Diskussionen das noch immer nicht unverkrampfte Verhältnis von Russen und Deutschen.

Unter den diesjährigen Gästen von goEast sind des weiteren der tschechische Regisseur und Oscar-Preisträger Jirí Menzel (Vorsitzender der internationalen Jury), dem am Sonntag mit dem Film HEIMAT SÜßE HEIMAT eine Hommage gewidmet ist, der tadschikische Regisseur Bachtiar Chudojnazarov (LUNA PAPA) und der berühmte Dokumentarfilmer Herz Frank.

Das Festival endet am Mittwoch, den 2. April mit einer feierlichen Preisverleihung und dem Abschlussfilm SPARE PARTS (rezervni deli) von Damjan Kozole.

Es besteht die Möglichkeit zu Interviews mit den anwesenden Regisseuren, Jurymitgliedern und Gästen. Um vorherige Absprache mit dem Pressebüro wird gebeten. Das vollständige Pressematerial und Fotos zu den Filmen stehen unter www.filmfestival-goEast.de zum Download zur Verfügung, sind aber auch vor Ort erhältlich.

Weitere Informationen: goEast Pressebüro, Alexandra Walther (Tel. 0160-3558549) und Maren Dey, (Tel. 0173-3183148).

Das vollständige Programm, Pressematerial und Fotos zu allen Filmen sind unter www.filmfestival-goEast.de im Internet abrufbar und während des Festivals vor Ort erhältlich. Interviews mit den anwesenden Regisseuren und Gästen sind nach Absprachen mit dem Pressebüro möglich.

Veranstalter: Deutsches Filminstitut - DIF
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Telefon: 069 / 96 12 20 27 und 069 / 66 37 29 46
Fax: 069 / 66 37 29 47
info@filmfestival-goEast.de
www.filmfestival-goEast.de

   
       
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