Pressemitteilung
       
  Frankfurt / Wiesbaden, im Februar 2003    
       
  goEast 2003: Die Programm-Highlights    
       
  Rekordanmeldung beim Hochschulwettbewerb - vielfältiges Rahmenprogramm mit Ausstellung und szenischer Lesung - Ehrengast Vera Tschechowa    
       
  Die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ist von Mittwoch, 26. März, bis Mittwoch, 2. April 2003 Schauplatz von goEast, dem Festival des mittel- und osteuropäischen Films. Das Deutsche Filminstitut - DIF organisiert goEast zum dritten Mal und bringt Film-schaffende aus Ost und West zusammen.

Im Wettbewerbsprogramm mit 15 Spiel- und Dokumentarfilmen laufen ost- und mitteleuropäische Produktionen oder Co-Produktionen mit maßgeblicher Beteiligung aus diesen Ländern. Vertreten sind in diesem Jahr unter anderen Russland, die Ukraine, Jugoslawien, Tadschikistan, Ungarn und Bulgarien. Bekannte Regisseure, aber auch vielversprechende Talente, die sich noch keinen Namen machen konnten, stellen sich der Konkurrenz. Zu gewinnen sind der mit 10.000 Euro dotierte Hauptpreis "Die goldene Lilie" für den besten Film, der mit 7.500 Euro bestückte Preis der Stadt Wiesbaden für die beste Regie und der mit 10.000 Euro ausgestattete Dokumentarfilmpreis der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Eine international besetzte Jury entscheidet über die Preisvergabe.

Einen eigenen Hochschulwettbewerb tragen Studierende aus Budapest, Ljubljana, Berlin, Köln, Kassel, Mainz und Offenbach aus. Sie stellen 40 Arbeiten der Kritik der Zuschauer. Das Publikum vergibt drei mit je 750 Euro dotierte Preise in den Kategorien Animationsfilm, Kurzspielfilm sowie Dokumentar- und Experimentalfilm. Dieses Jahr verzeichnet goEast in der Sektion Hochschule eine Rekordanmeldung von fast 200 Einreichungen. Das ist eine Verdoppelung gegenüber dem zweiten Festival 2002. Außerdem präsentiert die Export-Union des Deutschen Films neun Kurzfilme. Das Programm hatte seine Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes 2002. Es ist ein repräsentativer Querschnitt von Arbeiten, die an deutschen Filmschulen entstanden sind. Als Zugabe läuft der Film Gregors größte Erfindung, der 2002 für den Oscar als bester Kurzfilm nominiert war.

Weitere Sektionen des Festivals sind eine Retrospektive und ein Symposium - entsprechend dem bewährten Ansatz, aktuelles Filmschaffen in historischen Reihen zu spiegeln und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Medium Film zu fördern.

Im Symposium untersuchen Filmspezialisten unter der Leitung des Berliner Filmhistorikers Hans-Joachim Schlegel "Bilder des Deutschen im sowjetischen und postsowjetischen Kino".

Die renommierte Filmhistorikerin Maja Turovskaja (München/Moskau) stellt "Das deutsch-russische Mezrabpom-Studio. Filmutopien der proletarischen Solidarität" vor. Der Vortrag von Peter W. Jansen, namhafter Filmkritiker und -historiker aus Gernsbach, trägt den Titel "Der idealisierte Deutsche". Der Moskauer Filmhistoriker Evgenij Margolit referiert über "Die Deutschen im russischen Raum. Dialog zweier Kulturen während der 30er und der 80er/90er Jahre des 20. Jahrhunderts". Die Moskauer Kulturwissenschaftlerin Neja Zorkaja spricht zum Thema "Von propagan-distischen zu realistischen Deutschenbildern". Abraham Kletzkins, Kommunikationswissenschaftler aus Riga, nimmt sich "Bilder deutscher Juden in der sowjetischen Propaganda" vor. Die Kritikerin Zivile Pipinyte (angefragt) aus Vilnius spricht über "Litauische Schauspieler in der Rolle von Deutschen". Die begleitende Filmreihe erlaubt neuerlich Entdeckungen von Raritäten aus den 20er Jahren bis zum aktuellen Film. Bei Akkreditierung zum Symposium im Deutschen Filminstitut - DIF unter Telefon 069 / 96 12 20 27 oder E-Mail info@filmfestival-goEast.de erhalten Teilnehmer jeweils 3 € Rabatt auf den Eintrittspreis der Symposiumsfilme.

Die Retrospektive präsentiert Verfilmungen von Werken des großen russischen Schriftstellers und Dramatikers Anton Tschechow (1860-1904). Der Bilderbogen reicht von Stummfilmen über Nikita Michalkovs Oci cjornye (Schwarze Augen) mit Marcello Mastroianni in der Hauptrolle bis zu Louis Malles Vanja on 42nd Street.
Zu den Sonderveranstaltungen, die dem Filmfestival seinen besonderen Charakter verleihen, gehört eine szenische Lesung aus dem Briefwechsel zwischen Anton Tschechow und Olga Knipper mit Schauspielern des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.
Der Tschechow-Clan ist zudem Thema einer von der Berliner Filmhistorikerin Renata Helker konzipierten Ausstellung, die das Festival begleitet. Im Museum Wiesbaden sind Fotos, Briefe und Dokumente der verzweigten Künstlerfamilie mit den Protagonisten Anton Tschechow und Olga Tschechowa zu sehen. Der internationale Filmstar Olga Tschechowa wird zuweilen mit Tschechows Frau, der Schauspielerin Olga Knipper, verwechselt. Tatsächlich war Olga Tschechowa die Nichte von Olga Knipper und heiratete ihrerseits ebenfalls einen Tschechow, nämlich den Schauspieler Michail Tschechow, den Neffen Anton Tschechows. Als Ehrengast wird Vera Tschechowa, die Enkelin von Olga Tschechowa, zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 28. März, 16 Uhr, im Museum Wiesbaden und zur szenischen Lesung am Samstag, 29. März, 14 Uhr, in der Caligari FilmBühne Wiesbaden anwesend sein. Die 1940 in Berlin geborene Schauspielerin (Das Brot der frühen Jahre, Liebe und so weiter, Tausend Augen) hat in jüngerer Zeit als Regisseurin Filmporträts prominenter Persönlichkeiten wie Eduard Schewardnadse, Hans-Dietrich Genscher, Klaus-Maria Brandauer, Katja Riemann, Armin Mueller-Stahl und Anthony Quinn gedreht.

In einer Retrospektive des Kleinen Fernsehspiels im ZDF stellt goEast drei Filme in den Mittelpunkt: Die Rückkehr des Idioten (Tschechische Republik, 1999), Bolsche Vita (Ungarn, 1995) und Gagarin, ich habe Dich geliebt (Ukraine, 1992). Dr. Hans Kutnewsky, ehemaliger Redakteur des Kleinen Fernsehspiels, führt in die Retrospektive ein und gibt Erläuterungen zu den einzelnen Filmen.

Zum ersten Mal wendet sich das goEast-Festival mit den Schulfilmtagen in der Caligari FilmBühne speziell an Schülerinnen und Schüler. Die vom Medienzentrum Wiesbaden unterstützte Reihe stellt Literaturadaptionen aus Ost und West gegenüber und ermöglicht darüber hinaus die Auseinandersetzung mit der kommunistischen Ostblock-Ära und dem Ende des Kalten Krieges. Wiesbadener Schulklassen von Jahrgangsstufe 6 an aufwärts sind eingeladen, sich Verfilmungen von Tschechow-Werken und zwei Filme aus der Retrospektive des Kleinen Fernsehspiels anzuschauen, die russische Weltraumträume und den Alltag vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion kontrastieren, beziehungsweise die Wendezeit in Ungarn im Medium Film verarbeiten.

Hauptförderer des Festivals, zu dem Filmkünstler, Cineasten und Journalisten aus Ost und West anreisen, sind die Landeshauptstadt Wiesbaden und hessen-media, eine Landesinitiative zur Förderung des Medienstandorts Hessen.

Veranstalter: Deutsches Filminstitut - DIF
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Telefon: 069 / 96 12 20 27 und 069 / 66 37 29 46
Fax: 069 / 66 37 29 47
info@filmfestival-goEast.de
www.filmfestival-goEast.de

Pressekontakt: Maren Dey
Luna Park 64 Medien Konzepte Projekte GmbH
Niddastr. 64
60329 Frankfurt am Main
Telefon: 069 / 25 66 97 31
Fax: 069 / 25 66 97 39
dey@lunapark64.de
www.lunapark.de

   
       
 

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